Alte Burg erleben – schrittweise Erschließung eines historischen Stadtortes mit langfristiger Perspektive

(das Bild ist ein KI Bild und zeigt eine fiktive Idee, mit wiererbautem Burgfried, Bänken und Brücke)

Alte Burg erleben – Unsere Geschichte neu entdecken!


Die Alte Burg ist ein fast vergessener Schatz unserer Stadt. Mitten im Wald gelegen, birgt sie Jahrhunderte an Geschichte – und zugleich ein riesiges Potenzial für unsere Zukunft.
Ich habe dem Stadtrat einen Antrag vorgelegt, der genau dort ansetzt: Wir möchten die Alte Burg schrittweise wieder zugänglich machen – mit Respekt vor ihrer Geschichte und dem Blick nach vorn.


➡ Erste Maßnahmen wie Freischnitt, Beschilderung und einfache Sitzgelegenheiten könnten schon bald folgen.
➡ Mittelfristig denken wir an einen naturnahen Erlebnisraum mit Bildung, Spiel und Geschichte.
➡ Und langfristig? Vielleicht entsteht hier ein lebendiger Ort, der Neuburger Geschichte zum Anfassen bietet.


Danke an alle Unterstützerinnen und Unterstützer und aktiven – an den Ideengeber Jürgen Polivke, der alles tut die alte Burg historisch genauer zu betrachten, an Matthias Winter für die Teamarbeit, natürlich an Berd Rothfuß für die vielen Einblicke und besonders an den Historischen Verein, den Vorsitzenden Marcus Prell und die gesamte Arbeitsgruppe, die diesen Prozess mit viel Wissen und Engagement selbst aktiv vorantreibt.
Florian Herold

JETZT FOLGT DER ANTRAG

Antrag an den Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling und den Stadtrat der Stadt Neuburg an der Donau
Betreff: Alte Burg erleben – schrittweise Erschließung eines historischen Stadtortes mit langfristiger Perspektive

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Gmehling,
sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrats,

die Alte Burg war über Jahrhunderte Teil unserer Stadt – und identitätsstiftender Ort für Generationen. Heute liegt sie weitgehend im Verborgenen, obwohl sie mit ihrer Lage, Geschichte und Bedeutung zu den wertvollsten kulturhistorischen Orten Neuburgs zählt.
Ich möchte Sie einladen, mit mir gemeinsam diesen Ort neu zu erschließen, erfahrbar zu machen und in einem mehrstufigen Prozess einer sinnvollen Nutzung zuzuführen – mit Respekt vor seiner Geschichte und mit Blick auf künftige Chancen.

Ich beantrage daher, dass die Stadt sich grundsätzlich offen dazu bekennt, die Alte Burg als Ort der Stadtgesellschaft wieder zugänglich zu machen, und dass im ersten Schritt gemeinsam mit dem Historischen Verein, dem Stadt Heimatpflege und weiteren relevanten Persönlichkeiten, eine Arbeitsgruppe Alte Burg gegründet wird, um ein abgestimmtes Vorgehen zu entwickeln. Erste Maßnahmen sollen kurzfristig umgesetzt werden, während langfristige Optionen ergebnisoffen geprüft werden. Im Sinne eines konstruktiven Austauschs schlage ich vor, mit dem Arbeitskreis des Historischen Vereins in Kontakt zu treten, um gegebenenfalls gemeinsame Sitzungstermine zu vereinbaren.


1. Sofort umsetzbare Schritte – Erschließung und Sicherung

  • Freischnitt im direkten Burgbereich
    Der im Vorgriff von Matthias Enghuber angeregte Freischnitt zur besseren Zugänglichkeit der Alten Burg freut mich sehr und findet meine volle Zustimmung.
    Ich rege an, dass die Verwaltung diesen Schritt zügig umsetzt, wobei selbstverständlich mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der ökologischen und historischen Gegebenheiten vorgegangen werden soll.
  •  Zugänglichkeit verbessern
    Eine sichere Begehbarkeit über die Serpentinen von der Donau herauf ist anzustreben.
    Eine Hängebrücke über die Schlucht zur Burg soll als Symbol des neuen Zugangs geprüft werden – ausgestattet mit klarer Beschilderung zu Risiken und Sicherheitshinweisen („Betreten auf eigene Gefahr“).
  • Beschilderung und historische Orientierung
    In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein soll eine erste Besucher-Beschilderung erfolgen: zur Bedeutung der Burg, zu historischen Funktionen einzelner Bereiche, sowie zu Gefahrenstellen.
  • Aufenthaltsqualität
    Sitzbänke, einfache Absicherungen mit Blick zur Donau, Mülleimer und ggf. mobile Trinkmöglichkeiten sollen die Aufenthaltsqualität steigern.

2. Mittelfristige Idee: Erlebnisraum mit Bildung, Spiel und Geschichte

Ein Projekt wie „Alte Burg erleben – Spielplatz 2.0“ soll vorbereitet werden:

  • Historische Kugelbahn entlang der Serpentine
    Eine große Holzkugelbahn mit Stationen entlang des Weges von der Alten Burg zur Donau. Jede Station vermittelt einen Abschnitt der Stadtgeschichte. Die Kugeln können über die Tourist-Info bezogen und bemalt werden.
  • Naturnaher Erlebnisbereich
    Ein kleiner Abenteuerspielplatz mit Kletter-, Balance- und Ruhemodulen für Kinder und Erwachsene – generationenverbindend, naturnah, bewusst ohne TÜV-gängige Spielgeräte.
  • Kooperationen mit Wirtschaft und Schulen
    Teilbereiche des Parcours können durch Unternehmen, Schulklassen oder Vereine gestaltet und betreut werden – als lebendiger Beitrag zur Stadtgesellschaft.
  • Sichtachsen schaffen
    Im weiteren Verlauf sollte gezielt daran gearbeitet werden, durch landschaftspflegerische Maßnahmen Sichtachsen zur Donau herzustellen. Diese Aussichtsmöglichkeiten könnten entlang der Serpentine gestaltet und durch Bänke ergänzt werden – um den besonderen Natur- und Landschaftsbezug des Ortes erlebbar zu machen.

3. Langfristige Vision: Historische Bedeutung und mögliche Rekonstruktion

In enger Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein soll eine wissenschaftlich begleitete Aufarbeitung der Geschichte der Burg erfolgen – idealerweise durch Grabungen, Sichtungen und Studien. Ziel ist die Entwicklung eines realistischen Modells der früheren Bausubstanz und Nutzung.

Darauf aufbauend könnten folgende Szenarien abgewogen werden:

  • Erhalt des Ist-Zustands – mit gesicherter Erschließung und Information.
  • Teilweise Wiederherstellung – z. B. mit einer Holzkonstruktion, die frühere Gebäude sichtbar macht.
  • Langfristige Rekonstruktion – in Form eines lebendigen Museumsdorfs mit Werkstätten, historischen Baumethoden, Führungen und Erlebnisangeboten – ein bayernweiter Leuchtturm.

Diese Vision bedarf breiter Zustimmung, fundierter Machbarkeitsstudien und klarer Finanzierungswege – sie ist nicht Gegenstand des aktuellen Antrags, könnte jedoch von Beginn an mitgedacht werden.


Fazit und Antrag

Ich beantrage:

  1. Ein Bekenntnis der Stadt, die Alte Burg als historischen Ort wieder zugänglich zu machen.
  2. Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Alte Burg“ unter Beteiligung der Verwaltung, des Stadtrats und des Historischen Vereins zur schrittweisen Entwicklung. (oder die Erweiterung der bestehenden Arbeitsgruppe, zu den Themen die uns als Stadt betreffen)
  3. Die Umsetzung erster Maßnahmen zur Erschließung, Beschilderung, Sicherung und Sichtbarmachung – in Zusammenarbeit mit engagierten Partnern aus Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft.

Die Alte Burg ist kein verlorener Ort. Sie kann – mit Respekt und Tatkraft – ein identitätsstiftender Raum für heutige und kommende Generationen werden.

Begleitend zu dem Antrag sende ich die Stellungnahme des Historischen Vereins. Ich bedanke mich bei der Arbeitsgruppe alte Burg, für die investierte Zeit und den Diskurs.

Sollten Kosten für die Stadt entstehen, die wir nicht durch Restmitteln im Haushalt decken können, sehe ich die die Umsetzung erst im Haushalt 2026.

Mit freundlichen Grüßen
Florian Herold / Neuburg den 09.07.2025
Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Neuburg e.V.

Die Stellungname des Histrischen Vereins darf ich gerne teilen, diese folgt jetzt: