gingen die Freien Wähler mit Florian Herold mit dem Livestream
am vergangenen Sonntag. 1000 Zuhörer
haben sich während der dreieinhalb Stunden eingeschaltet und nun kann man es
sich im Nachhinein noch ansehen unter fwherold.de oder auf youtube Florian
Herold. Kleine Technische Probleme wurden
ausgeräumt und es diskutierten neben den Freien Wählern Gäste wie
Benjamin Seubert und Juliane Pichler von den „Offenen Hilfen“,
Herbert Fährrolfes zum Thema Bauen und Entwickeln, Armend Dragidella (SPD) und
Koray …….. zu Ostend und Schwalbanger,
sowie der OB-Kandidat der Grünen Gerhard Schoder. Das Feedback zu der
Liveschaltung war sehr positiv und die Freien Wähler freuen sich, digitale Vorreiter
gewesen zu sein. Diese Art der Information ist die Zukunft und wird immer mehr
an Bedeutung gewinnen. Die FW Neuburg bedanken sich bei allen, die dieses Event
möglich machten und werden sich weiterhin digital präsentieren.
Die Auswirkungen des Online-Handels auf unsere Innenstadt werden immer mehr spürbar. Ob wir das gut finden oder nicht: Die Kunden wollen und werden auch in Zukunft online einkaufen. Gleichzeitig verstärkt sich aber auch der Trend, dass klassische Online-Händler anfangen, auch stationäre Geschäfte zu eröffnen, das heißt der Trend geht eindeutig zu stationär + online.
Einkaufserlebnisse einerseits, aber auch schnelle Lieferung vor die Haustäre stehen zunehmend im Vordergrund für die Kaufentscheidung der Kunden. Wir müssen uns der Tatsache stellen: Reine Appelle „Kauft vor Ort“ werden diesen Trend nicht umdrehen. Multi-Channel-Konzepte und Showrooms in Kombination mit Online-Angeboten sind die adäquate Antwort. Wir brauchen dringend gemeinsame Online-Shop-Konzepte für unseren stationären Handel, wahrscheinlich sogar auf Landkreis oder Regionsebene, ein einzelner Anbieter alleine wird dies kaum stemmen können.
Die Mitglieder des Stadtmarketings müssen sich durch Neuausrichtung dieser Herausforderung stellen. Da muss auch die Stadt Neuburg organisatorisch, vielleicht auch finanziell anschieben. Wir brauchen hier eine „Koalition der Willigen“, sonst brechen uns weitere innerstädtische Einzelhandelsgeschäfte weg. Unsere Konzepte für Innenstadtsanierung und –entwicklung müssen wesentlich stärker Aufenthaltsqualität und Einkaufserlebnisse im Fokus haben. Den Menschen soll es Freude machen, sich in der Stadt länger aufzuhalten.
Die Mischung aus Straßencafes, Geschäften und schön gestalteten Aufenthaltsbereichen machen den Reiz einer Innenstadt aus. Auch die Einbindung unseres prägenden Flusses, der Donau, kann hier eine reizvolle Chance sein wie in unserem Baustein „Mehr an der Donau“ dargestellt. Natürlich spielt dann die Erreichbarkeit ebenfalls eine Rolle. Unsere Bausteinen „1000 + 500“, „Brücke als Chance“ sowie „1+1“ versuchen aber auch darauf eine passende Antwort zu geben. Das preisgünstige Asphaltieren von Straßen und Parkplätzen im Innenstadtbereich ist sicher keine adäquate Antwort auf die Themen Aufenthaltsqualität und Einkaufserlebnisse.
Daher die Forderung der Freien Wähler: Lieber eine mühsam errungene, aber liebevoll gestaltete Lösung mit Städtebauförderung als eine preisgünstige Eigenlösung ohne Charme. Es geht um das Aussehen unserer Innenstadt und die Zukunft unserer Innenstadtgeschäfte für die nächsten Jahrzehnte.
Viele bedeutende Städte in Deutschland liegen an Flüssen. Wenn wir diese Städte besuchen, bleiben uns immer schöne Flaniermeilen am Fluss mit netten Cafes, Restaurants, in den Fluss ragende Bühnen in Erinnerung. Viele Städte gestalten ihr öffentliches und städtisches Leben in Synergie mit ihrem Fluss. Dies ist in Neuburg bisher wenig gelungen.
Warum sollen wir es nicht schaffen, unseren wunderschönen Donaukai ebenfalls mit Außencafes attraktiver zu machen. Eine Verknüpfung von Schrannenplatz und Donaukai würde drastisch die gesamte Aufenthaltsqualität in diesem Bereich erhöhen. Vielleicht findet auch ein Gastronomieschiff auf der Donau seinen Platz. Natürlich wäre es dann notwendig, die Oskar-Wittmann-Straße im Bereich des Donaukais in eine verkehrsberuhigte Zone zu verwandeln, zumindest an den Wochenenden. Der Bau der Ostumfahrung mit zweiter Donaubrücke macht diese Variante aber durchaus realistisch, weil dann in den verkehrsberuhigten Zeiten auch alternative Routen für den Verkehr zur Verfügung stehen.
Mehr an der Donau kann aber auch bedeuten, einen kleinen Donau-Strand im Bereich des Brandlbades zu errichten. Oder neue und größere Liege- und Aufenthaltsbereiche entlang der Donau. Auch eine architektonisch spannende Fuß- und Fahrradbrücke von der Schlösselwiese zur Innenstadt würde mit einem sensationellen Blick auf die Altstadtkulisse zu einer Attraktion für Neuburger und Gäste werden. Und nebenbei auch noch den Park- und PKW-Druck in der Innenstadt reduzieren.
Lasst uns mehr zusammen mit unserem Fluss machen: Fischerstechen, Donauschwimmen oder das Feuerwerk beim Schlossfest sind ein wunderbarer Anfang dafür.
Unser Baustein 1+1 = Fahrrad + Auto Parteiübergreifend wird derzeit das Thema „Stärkung des Fahrradverkehrs“ in Neuburgs Innenstadt thematisiert. Mittlerweile spürt fast jeder Neuburger Bürger, dass das bisherige Verkehrskonzept der permanenten Favorisierung des PKW-Verkehrs insbesondere in der Neuburger Kernstadt an seine Grenzen gestoßen ist. Die Lösungsvorschläge dazu sind vielfältig, meist aber wenig konkret oder technisch kaum realisierbar. Das Verändern von Fortbewegungsgewohnheiten der Menschen bedarf einer sanften, aber konsequenten Veränderung von Rahmenbedingungen mit einer Mischung aus Angeboten und Geboten.
Mit unserem Baustein 1+1 fokussieren wir auf die konsequente Erhöhung der Attraktivität des Fahrradfahrens. 1+1 bedeutet, dass pro Autostellplatz ein Fahrradstellplatz geschaffen wird. Dies gilt in gleicher Weise für die Innenstadt wie für den privaten Wohn- und Lebensbereich. Derzeit tut sich der Fahrradfahrer schwer, beim Einkaufen oder Arbeiten an vielen Stellen in der Innenstadt einen komfortablen und sicheren Stellplatz für sein Fahrrad oder e-Bike zu finden. Gleiches gilt für große Mietwohnanlagen oder Mehrfamilienhäuser. Überall soll zukünftig des Prinzip 1+1 gültig sein.
1+1 in der Innenstadt durch Stadt Neuburg In der Innenstadt möchten wir es angehen, pro 10 Autostellplätze eine überdachte Fahrradgarage für 10 Fahrräder zu errichten (Prinzip 1+1). Einfach ist dies in den Bereichen der Stadt zu realisieren, wo noch Sanierungsmaßnahmen anstehen. Im bestehenden Stellplatz-Bestand gilt es aber in gleicher Weise ranzugehen. Es ist aus unserer Sicht vertretbar, falls keine anderen räumlichen Möglichkeiten bestehen, den einen oder anderen PKW-Stellplatz umzuwandeln. Erstrebenswert ist es, diese Standorte möglichst gleichmäßig über die Innenstadt zu verteilen.
1+1 im Mehrfamilienwohnungsbau Im Bereich der Mehrfamilienwohnanlagen wird in den Bebauungsplänen ersatzweise für einen Autostellplatz die Schaffung von 10 überdachten Fahrradstellplätzen anerkannt. Dies hat für Bauwerber beispielsweise den Vorteil, dass der Stellplatznachweis in Wohnanlagen leichter gelingt. Die Zufahrten und der Bau von überdachten Fahrradgaragen sind in der Regel planerisch viel flexibler zu gestalten als bei PKW-Stellplätzen. Und die Eigentümer oder Mieter haben dann komfortable Fahrradstellplätze.
1+1 1 km Fahrradweg pro Jahr Natürlich ist die Erweiterung und Modernisierung unseres Radwegenetzes mit hoher Priorität zu verfolgen. Auch hier möchten wir pragmatisch, aber konsequent rangehen mit der realistischen Forderung: Mindestens 1 km, besser 2 km neu gebauter oder neu ausgebauter Fahrradweg pro Jahr im Stadtbereich Neuburgs. Wenn wir diese Vorgabe Jahr für Jahr konsequent verfolgen, entsteht im Laufe der nächsten Jahre ein immer dichteres und sichereres Fahrradnetz in Neuburg.
Die von den
Freien Wählern vorgeschlagene Neuburg Card ist im ersten Schritt als Flatrate
für viele Angebote und Dienstleistungen von Stadt und Stadtwerken zu verstehen.
Die Neuburg
Card ermöglicht somit allen Neuburgerinnen und Neuburgern beispielsweise den
kostenlosen Eintritt in Brandbad und Hallenbad, das kostenlose Stadtbusfahren
sowie das kostenlose Parken in Tiefgaragen und Parkhäusern (an manchen Stellen
vielleicht zeitlich begrenzt auf 1 Stunde, an manchen Stellen ganztägig).
Komplizierte Regelungen wie Semmeltaste oder das umständliche Ziehen von
Parktickets entfallen für Neuburg Card-Besitzer damit.
Weitere
Vorteile wie freie Museumseintritte oder Vergünstigungen bei weiteren
städtischen Veranstaltungen sind angedacht.
Wie
finanziert sich die Neuburg Card?
Für einen
monatlichen Festbetrag (beispielsweise 15 €) kann jeder Neuburger die Neuburg
Card erhalten. Stadtwerke-Kunden, die Gas, Wärme oder Strom beziehen, erhalten
die Neuburg Card für 10 € pro Monat. Bei geplanten 15.000 Neuburg Card Nutzern
errechnet sich eine geschätzte Einnahme aus der Neuburg Card von ca. 2 – 2,5
Mio € pro Jahr für die Stadt. Dies ist mehr als die derzeitigen Einnahmen aus
Bädern, Bussen und Parken zusammen. Mit diesen Einnahmen eröffnen sich neue
Möglichkeiten, weitere Stadtbuslinien mit erweiterten Fahrtzeiten zu
installieren und dringend notwendig Parkdecks zu errichten. Gleichzeitig
erwarten wir eine wesentlich intensivere Nutzung unserer öffentlichen Angebote.
Vor allem bei Parken und Stadtbus rechnen wir mit einer positiven steuernden
Wirkung auf Verkehr und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.
Wo liegt der
Nutzen für die Bürger?
Ein
Stadtwerke-Kunde zahlt mit 120 € pro Jahr für die Neuburg Card nur geringfügig
mehr als für eine Jahreskarte im Freibad, kann dann aber zusätzlich kostenlos
parken und Stadtbus fahren. Die Jahreskarte für den Stadtbus kostet derzeit 230
€ und damit fast doppelt so viel wie die geplante Jahresgebühr für die Neuburg
Card. Durch die Bündelung der Angebote von Stadt, Stadtwerken und lokalen
Akteuren eröffnen sich weitere ungeahnte Möglichkeiten der Vorteilsgewinnung
für die Neuburger Bürger.
Wie könnte es
mit der Neuburg Card weitergehen?
In nächsten
Ausbauschritten ist kostenlose Wlan-Nutzung im ganzen Stadtgebiet genauso
denkbar wie Einkaufsvorteile bei lokalen innerstädtischen Händlern. Umgesetzt
als Neuburg Card App bekommen die Bürger wichtige Hinweise und Angebote der
Stadt direkt auf ihr Smartphone. Die Neuburg Card ist somit auch das Instrument
für die digitale Vernetzung der Bürger mit der Stadt. Im Sinne eines monatlich
erscheinenden Newsletters informiert die Stadt digital ihre Bürger aus dem
Rathaus und der Verwaltung und gibt so auch Veranstaltungshinweise zu
Bürgerversammlungen.
In 10 Jahren (2030) sind laut Prognose des Statistischen Bundesamtes knapp 30 % der Deutschen älter als 65 Jahre. Die in Rente gehende Babyboomer-Generation wird dann den größten Bevölkerungsanteil ausmachen. Neuburg ist bisher nur wenig darauf vorbereitet. Wir Freien Wähler möchten diese Herausforderung aktiv angehen.
Wir sehen den Seniorenbeirat als bedeutsamen
Angebotsbündeler für unsere aktiven Senioren in Neuburg. Mit vielfältigen
Angeboten an Veranstaltungen, Vorträgen und Ausflügen bereichert der Neuburger
Seniorenbeirat für viele ältere Menschen den Alltag. Dies möchten wir weiterhin
verstärkt als freiwillige Leistung der Stadt vorantreiben.
Die meisten älteren Menschen möchten, solange es geht,
selbstbestimmt im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung leben. Eine wachsende
Herausforderung wird es in der Zukunft sicher werden, die dafür notwendigen
Pflegekräfte zu finden und zu halten. Preisgünstiger Wohnraum, häufig kleine
Ein- oder Zweizimmer-Appartements, sind für diese Pflegekräfte dringend
gesucht. Das gleiche gilt für die in Kürze in Neuburg lebenden Studenten. Daraus
lassen sich geniale Mehrgenerationenwohnkonzepte stricken, so dass Jung und Alt,
Studenten, Praktikanten, Pflegerinnen und Pfleger in größeren Wohnanlagen nebeneinander
wohnen und leben könnten. Für derartige Wohnkonzepte werden sicher auch
öffentliche Fördermittel locker gemacht. Dafür muss die Stadt Neuburg die
planerischen Voraussetzungen schaffen, flankiert von einem aktiven
Flächenmanagement im Innenstadtbereich.
Die Gemeinde Oberhausen ist uns da mit ihren
Mehrgenerationenhäusern meilenweit voraus, unsere Hochachtung dafür.
Die Senioren im Blick halten bedeutet aber auch, die
städteplanerische Berücksichtigung der Erfordernisse einer alternden
Gesellschaft bis hin zu fußläufigen, sicheren Gehwegverbindungen in der
Innenstadt zu berücksichtigen. Wir müssen es schaffen, den fahrenden PKW-Druck
in der Innenstadt zu reduzieren. Mit unseren Bausteinen „1+1“, „Die Brücke als
Chance“ sowie „1000 + 500“ geben wir hierfür wichtige Impulse.