Nach den ersten Monaten im Stadtrat, meine Stellung zu meinem Refrat.
Das Referat für Tourismus war in der letzten Legislaturperiode gekoppelt an das für die Städtepartnerschaften. Mein Interesse war es, diese Bindung aufzulösen. Das wollte ich, um den Fokus auf den Tourismus zu legen, um diesem Schwerpunkt meine Zeit zu widmen.
Für mich liegt die Herausforderung dieses Referats darin, nachhaltig die Gästezahlen der Tages- und Übernachtungsgäste zu steigern. Besonders wichtig ist es mir, das Bewusstsein, Neuburg als Tourismus-Stadt zu erleben, zu etablieren. Den Ausbau der Angebote für unsere Gäste möchte ich erhalten, erweitern und noch vielfältiger aufstellen. Das Tourismus-Referat der Stadt Neuburg sollte dazu beitragen, dass unsere Übernachtungslandschaft sich entsprechend entwickeln kann. Mein Ziel ist es, den ruhigen Tourismus zu stärken, um mittelfristig 200.000 Übernachtungsgäste im Jahr begrüßen zu dürfen. Auf der Suche nach neuen Säulen, die unseren Stadthaushalt finanzieren, ist der Tourismus eine Chance, als eigenständiger Bereich entwickelt zu werden.
Daher finde ich, wir sollten als Stadt unsere finanziellen und ideellen Mittel viel stärker in Bereiche wie den Tourismus investieren, die auch eine Chance haben, die Einnahme-Situation Neuburgs zu verbessern und mittelfristig dadurch mehr Gelder generieren zu können. Damit gelänge es auch in Folge, wieder neue Projekte anzuschieben.
Mit diesen Zielen habe ich mich für das Tourismus-Referat der Stadt Neuburg entschieden.
2010 gab es deutschlandweit 380 Millionen Übernachtungen, 2019 waren es schon 495 Millionen. Hier zeigt sich eine stark wachsende „Industrie“. Im Jahr 2019 hatten wir 100.000 Übernachtungen in Neuburg. Diese Zahl beinhaltet aber auch die geschäftlichen Übernachtungen, die ungefähr die Hälfte ausmachen. Jeder Deutsche übernachtet knapp eine Woche im Jahr nicht zu Hause. Bei 30.000 Neuburgern müssten wir 210.000 Übernachtungen verzeichnen, um den Bundesschnitt zu halten. Noch liegen wir bei weitem darunter.
Als Standort an der Donau, mit unserem wunderbaren Schloss, der großartigen Altstadt und höchst interessanten und anspruchsvollen Ausstellungen in unseren Museen könnten wir ein Magnet für den Tourismus sein.
Die bisherigen Übernachtungszahlen machen es sehr deutlich, dass wir daran noch arbeiten müssen. Wir haben sehr viele Aspekte in unserer Stadt, um ein Magnet zu sein, zu werden. Es geht an dieser Stelle doch noch viel mehr bei uns an der Donau!
Um meine Ziele anzupacken, brauchen wir eine Vielzahl an Lösungen. Grundsätzlich wünsche ich mir einen gemeinsamen Aufbruch, um dem Tourismus in Neuburg weitere Impulse zu geben und die Entwicklung von vielen Seiten anzustoßen.
Daher arbeite ich an Lösungen, diejenigen Neuburger mitzunehmen, die Lust haben, in den Tourismus-Standort Neuburg zu investieren. Dabei ist es mir sehr wichtig, dass damit einhergehend, neue Arbeitsplätze entstehen. Mein Antrag „Mehr an der Donau“, den ich nächste Woche an den Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling sende, dreht sich genau darum.
Unsere Touristinformation, unter der Leitung von Frau Dusse, ist punktgenau ein Motor für unsere Stadt. Mit ihrem jungen, engagierten Team schiebt Frau Dusse ein erfolgversprechendes Projekt nach dem anderen an. Gut gefällt mir das Projekt, unsere Hotels über eine Buchungsseite der Stadt nun direkt buchen zu können. Ich bitte jeden Anbieter von Übernachtungen in Neuburg sich daran zu beteiligen. Dies wird sicher ein Erfolg. Die Stadt Neuburg wird bald in Werbeeinheiten im TV zu sehen sein und mit moderner Technik ausgestattet, immer Interesse weckende Bilder der Stadt über unsere Plattformen verbreiten. Auch der Ausbau der unserer städtischen Onlineauftritte steht im Fokus.
Eine neue Verkehrsplanung, die sich gesamtheitlich mit der Frage der Entwicklung der Stadt beschäftigt, ist auch Teil der Verbesserungschancen für die Tourismusentwicklung in Neuburg. Die 2. Donaubrücke wäre ein wichtiger Pfeiler, um langfristige und durchaus positive Veränderungen anzustoßen. Ich hoffe, dass wir im und mit dem Stadtrat Mehrheiten finden, um Neuburgs Entwicklung in einem großen Gesamtkonzept anzugehen.
Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing ist mir sehr wichtig und dadurch sehe ich mit Michael Regnet und Klaus Babel eine weitere Chance, den Tourismus voran zu bringen. Dabei liegt mein besonderes Augenmerk auf den Leerständen in der Oberen und Unteren Altstadt. Ich möchte diesen entgegenwirken und Konzepte zur Wiederbelebung gerne begleiten. Städtische Gebäude sinnvoll zu nutzen, finde ich wichtig. Gerade fange ich an, über eine Entwicklung der Nutzung der Markthalle nachzudenken, dazu aber bei gegebenem Anlass mehr.
Unsere Städtepartnerschaften können auch Teil der Entwicklung Tourismus sein. Dieser Aufgabe wende ich mich 2021 zu.
Jeder Bürger, der sich einbringen möchte, kann mich gerne ansprechen. Darauf, Neuburg mit Unterstützung interessierter und kreativer Bürger voran zu bringen, freue ich mich. Am liebsten wäre mir der Weg, dies in einem nachhaltigen, ruhigen Tourismus, der auch Teil der Lösung der finanziellen Situation der Stadt werden kann, zu erreichen.
Wenn ich in die Zukunft blicke, sehe ich ein breiteres Angebot an Aktivitätsmöglichkeiten für uns Neuburger und für unsere Gäste. Ich sehe einen Bootsverleih, ich sehe einen Donaustrand, ich sehe eine Bühne am Wasser, ich sehe mehr Gastronomie – auch in Außenbereichen, variable Gelegenheiten für Übernachtungen, d.h. auch interessante Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene, für Familien, für Senioren. Ich sehe Neuburg als festen Haltepunkt und Übernachtungspunkt auf den Radrouten der Donaufahrer, ich sehe Chancen, die wir jetzt wahrnehmen können.
Sehen Sie diese auch?
Packen wir es gemeinsam an!
Florian Herold / Referat Tourismus